UNTERSUCHUNGEN

Endoskopie

Endoskopien (altgriechisch: Endon = Innen, skopein = Schau, schauen also Schau des Inneren) sind Untersuchungen des Körperinneren über natürliche Öffnungen, in unserem Fall der Gastroenterologie (Magen-Darm) durch den Mund oder den Anus. Die Kollegen der Hals-Nasen-Ohren Medizin nutzen bspw. den Zugang über die Nase, auch eine Endoskopie, nur über eine andere natürliche Körperöffnung.

Die Kollegen der Chirurgie arbeiten sogenannt laparoskopisch (altgriechisch: Laparos = Bauchhöhle, skopein = Schau, Schauen also Bauchhöhlenschau). Wir wollen das erwähnen, da das häufig verwechselt wird. Da die Bauchhöhle normalerweise keine Öffnungen nach aussen hat muss hier der Zugang erst geschaffen werden, weshalb die Laparoskopie als chirurgische Operation durchgeführt wird.

 

Gastroskopie / «Magenspiegelung»

Bei der Gastroskopie nutzen wir den Weg von der Mundhöhle über die Speiseröhre bis in den Magen und den Dünndarm, um hier die Schleimhaut zu untersuchen, Proben zu nehmen oder Probleme zu lösen. Das umgangssprachliche «Schlauch schlucken» klingt lustig und unangenehm und trifft nicht mehr zu. Im Gegensatz zu früher müssen und können Sie nicht mehr schlucken, weil sie schlafen (siehe Sedation), und die Instrumente sind viel feiner und weicher als früher, sodass die Untersuchung selbst eigentlich nicht mehr als belastend angesehen werden kann. Abgesehen vom verpassten Essen, was aber nicht anders geht, da wir Ihnen sonst zwar sagen können was Sie gegessen haben, das wissen Sie aber schon selbst und wir können nicht arbeiten, weil wir nichts sehen.

Koloskopie / «Darmspiegelung»

Bei der Koloskopie untersuchen wir die Schleimhaut des Dickdarms vom Darmausgang zurück bis an das Ende des Dünndarms. Das ist etwas aufwändiger und bedarf einer Vorbereitung, da bei vollem Darm der Darm nicht untersucht werden kann. Die Kamera misst ca 1mm im Durchmesser, was bedeutet, dass bereits wenige Stuhlreste die Darmschleimhaut verdecken können und die Untersuchungsqualität deutlich einschränken. Ebenso können Kernreste den Arbeitskanal verstopfen und den Abbruch der Untersuchung erzwingen, deshalb bitten wir Sie inständig, die Vorbereitung korrekt durchzuführen (siehe Vorbereitung Koloskopie). Mehr können Sie aber auch nicht tun, weshalb sich niemand sorgen muss ob es reicht, das sehen wir auch erst, wenn wir angefangen haben. Also bitte keine Sorgen machen.

ERCP / Gallengangsdarstellung

Bei der ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie) bringen wir ein Endoskop durch den Mund, die Speiseröhre und den Magen bis an die Stelle im Dünndarm, an der die Gallengänge in den Dünndarm münden (Papille). Dann wird diese mittels eines Plastikkatheters passiert und die Gallen- und ggf. die Bauchspeicheldrüsengänge können mittels Röntgen und Kontrastmittel dargestellt und beurteilt oder behandelt werden.

Endosonographie / Ultraschall von innen

Bei der Endosonographie wird ein Endoskop mit Schallkopf so nahe wie möglich an die Schleimhaut der Speiseröhre, des Magens oder des Enddarms gebracht um hier mittels Ultraschall Raumforderungen, die Schleimhaut oder andere Strukturen zu beurteilen. Der Vorteil ist, dass man mittels Ultraschall nicht nur auf die Wand, sondern in die Schichten der Wand und hinter die Wand schauen kann. Daher lassen sich z.B. Raumforderungen besser beurteilen, ob sie lediglich auf der Wand sitzen oder in die Wand einwachsen oder auch ganze Organe wie die Bauchspeicheldrüse auf Erkrankungen untersuchen. Durch die Nähe zur untersuchten Struktur ist die Auflösung höher als bei anderen Bildgebungen. Die Endosonographie wird meist ergänzend zu anderen Bildgebungen oder vor Interventionen und als Verlaufsbeurteilung eingesetzt. Falls notwendig kann bei der Endosonographie auch eine Gewebe-Probe mittels einer feinen Punktionsnadel entnommen werden (FNP/FNB).

Kapselendoskopie / Dünndarmbeurteilung mittels Video-Kapsel

Die Kapselendoskopie dient der Beurteilung der Dünndarmschleimhaut. Mittels der Gastroskopie und der Koloskopie sind nicht alle Anteile des Dünndarms einsehbar, hier bietet die Kapselendoskopie eine Möglichkeit. Eine Videokapsel hat in etwa die Grösse einer Kidney-Bohne und enthält eine Kamera, eine Batterie sowie einen Sender. Dieser sendet die Videosignale an einen Gürtel, den man für die Dauer der Aufzeichnung (meist 6-8h) am Bauch tragen muss und der die Daten empfängt, aus denen später ein Video generiert wird.

Die Kapsel geht nach Passage mit dem Stuhl in die Toilette und muss nicht aufgefangen oder gesucht werden, den Gürtel bringen Sie uns bitte wieder zurück, in dem Recorder sind ja die Daten für das Video. Wir setzen uns dann hin und schauen uns dieses Video an, um den Dünndarm zu beurteilen.

Sollen die Kosten für eine Kapselendoskopie durch die Krankenkasse übernommen werden, muss vorgängig bei dieser eine Kostengutsprache eingeholt werden. Das kann bei entsprechender Indikation (versteckte Blutung oder Entzündung des Dünndarms) durch Ihren Hausarzt oder durch uns erfolgen.

Interventionen

Wir sind keine Chirurgen, daher führen wir keine Operationen durch. In der Endoskopie heissen Massnahmen wie Schneiden, Röhrchen einlegen, Engstellen freimachen daher nicht Operation sondern Intervention.

Polypen

Polypen sind Wucherungen der Schleimhaut verschiedenster Art, die sich nach den im Polypen vorhandenen Zellen benennen lässt. Meist lässt sich dies erst unter dem Mikroskop erkennen, weshalb die Polypen günstigerweise vollständig entfernt werden und zur Untersuchung eingeschickt werden müssen (Polypektomie). Polypen werden als Vorstufen einer Krebserkrankung angesehen, sind aber noch kein Krebs. Werden Sie rechtzeitig über eine Endoskopie entdeckt und entfernt, werden sie auch nicht zum Krebs, weshalb gerade im Dickdarm Vorsorgeprogramme von Bund und Kantonen bestehen, die eine rechtzeitige Untersuchung und Intervention anbieten.

 

Polypenentfernung / Polypektomie

Als Techniken zur Polypenentfernung führen wir die normale Polypektomie, endoskopische Mukosaresektion EMR, endoskopische Submukosadissektion ESD, die lokale endoskopische Vollwandresektion FTRD sowie gemischte Techniken durch. Das Ziel ist, soweit sinnvoll, eine chirurgische Operation zu vermeiden. Je nach Grösse, Art und Lokalisation des Polypen unterscheiden sich die Techniken in ihren Risiken hinsichtlich Blutung, Perforation, Überwachungsbedarf und Schwierigkeit, weshalb Polypen immer leichter zu entfernen sind, wenn sie kleiner sind. Es lohnt sich daher, die Vorsorgeprogramme wahrzunehmen und eher früher als später eine Endoskopie durchführen zu lassen.

Weitere Interventionen, die wir anbieten, sind Stents, Dilatationen und Inzisionen, bspw. für postoperative Stenosen oder zur Aufrechterhaltung der Passage, Ablationen und Verödungen mittels APC, Strom oder Laser, Gummibandligaturen und weitere.

Künstliche Intelligenz KI

Wir haben wiederholt verschiedene KI-Systeme unterschiedlicher Hersteller in der Praxis getestet, aber bislang leider jedes Mal bessere Resultate als die KI erzielt.

Mit den derzeit verfügbaren Systemen sehen wir daher den Vorteil noch nicht eindeutig, obschon die neuen Geräte KI bereits eingebaut haben.

Daher verwenden wir KI nicht standardmässig.

Sobald die KI unseren Qualitätsanforderungen entspricht, wäre das eine Option.